LASSITHI-HOCHEBENE
Auf dem Weg: Blick über die Bucht von Malia. Kleine Fotopause. Die Ziegen klettern ziemlich wagemutig auf den Olivenbäumen herum. Überall hört man das Gebimmel ihrer Glocken. Abends sammelt sie der
Bauer mit dem Pickup wieder ein, aber tagsüber ist hier hinter jeder Kurve mit Ziegenherden zu rechnen. Blick über die Lassithi-Hochebene von einem Kafenion an der Zeus-Grotte. Das kreisrund abgezirkelte
Plateau im Dikti-Massiv liegt 800m über dem Meer. Früher waren hier über 10.000 Windräder zu sehen, sie wurden immer mehr durch Dieselpumpen zur Bewässerung ersetzt, um im Hochsommer nicht vom Wind abhängig
zu sein. HÖHLE VON MILATOS Zwischen
Tropfsteinsäulen tastet man sich auf dem un- ebenen Boden hinein. Der Eingangsbereich ist zwar nur schulterhoch und anfangs stockdunkel. Doch bald sieht man den Lichtschein, der am Ende des etwa 50 m breiten
Areals durch einen seitlichen Höhlenausgang auf eine weiße Altarwand fällt, die hier in die Höhle gebaut wurde. In einem steinernen Schrein werden Sie Menschenknochen finden - Erinnerung an das blutige
Massaker, das vor über 150 Jahren hier stattfand. Links der Altarwand führen niedrige Höhlengänge in stock- dunkle Tiefen, nur für Höhlenforscher mit Ausrüstung geeignet. Im Februar 1823 hatten sich in
der Höhle 3700 kretische Frauen und Kinder unter dem Schutz von nur 150 Männern vor den mordenden ägyptisch-türkischen Horden versteckt. Sie wurden ausfindig gemacht, vom gegenüberliegenden Hügel mit
schweren Kanonen beschossen und belagert. Der schmale Eingang konnte leicht verteidigt werden, die Bela- gerung zog sich über Wochen hin. Doch Entsatz von außen durch kretische Partisanen scheiterte
wiederholt, die Ein- geschlossenen wurden ausgehungert. Schließlich mussten sie aufgeben. Die wehrfähigen Männer wurden teils sofort erschlagen, teils nach einem ,,Triumphzug"durch die Dörfer der Region
auf der Festungsinsel Spinalonga erschossen. Unter den Frauen und Kindern suchten sich die türkischen Offiziere geeignete Sklaven heraus, der Rest wurde von Pferden zertrampelt oder in die Schlucht geworfen.
SISSI Sissi liegt am Ausgang einer weiten
hügligen Küstenebene mit einem Meer von Olivenbäumen. Noch Ende der 80er konnte man von einem “Ort” kaum sprechen, lediglich eine Handvoll alter Häuser gruppiert um den idyllischen Fischerhafen, der gut
geschützt in einem malerischen Felsenfjord liegt. Seinen beschaulichen Charme hat sich das inzwischen touristisch erschlossene Örtchen bewahren können. MARKT IN IRAKLION zentraler Punkt des heutigen Iräklion - ob Einheimische oder
Touristen, hier treffen sich alle. Die lebhafte Basarstraße beginnt nur ein paar Schritte oberhalb vom Morosini-Platz an der Ampelkreuzung und zieht sich die ganze 1866 Str. entlang bis zum Kornarou-Platz.
Zu Beginn reihen sich reichhaltig bestückte Obst- und Gemüsestände, dazwischen werden Schwämme, Kräuter und Inselgewürze aller Art verkauft, dann Fleisch und Fisch. Die armen Kaninchen hängen mit ihren
langen Löffeln völlig kahlgeschoren bei den grinsenden Metzgern - nur die Läufe und Schwänze sind noch buschig. Nach den Lebensmittel- ständen kommen zunehmend Lederwaren, Taschen, Souvenirs, Badesachen und
anderes für den touristischen Bedarf. Zum Ausruhen gibt es ein, zwei urige Kafenia. Interessant sind auch die Nebengassen im südlichen Bereich des Marktes. Hier arbeiten die Handwerker noch meist fein
säuberlich nach Zünften getrennt - in der Karterou Str sitzen Schuhmacher in handtuchschmalen, zur Straße offenen Kabäuschen, dazwischen preisen laut gestikulierende Fischhändler ihre Ware an.
Öffnungszeiten. Mo-Fr 8:30-14:30 h, außer Mo und Mi auch nachmittags 17-20:30 h, Sa 7-14:30 h. KÁSTRO KOÚLES Das eindrucksvolle Kastell steht am Beginn einer langen Mole, die die Einfahrt in den alten Hafen schützt. Das wuchtige Bollwerk venezianisches Kastell mit
meterdicken Mauern, hohen Zinnengängen und zwei Markuslöwen aus Marmor erbauten die Venezianer in der ersten Hälfte des 16. Jh. anstelle einer früheren Festung, die 1304 durch ein Erdbeben zerstört worden
war. Es ist nur ein winziger Teil der ehemaligen Gesamtanlage der Stadtbefestigung, deren Größe man damit vielleicht in etwa ermessen kann. Die Festung Cändia galt als stärkste Festung im Mittelmeer - bis
die Türken Mitte des 16. Jh. Iräklion 21 Jahre lang systematisch mit Dauerbeschuß belegten und keinen Stein auf dem anderen ließen. Eine Besichtigung sollte man nicht verpassen - breite Gänge mit
Rundbögen, schwere eisenbeschlagene Holztüren und düstere Gewölbe mit Lichtschächten und winzigen Schießscharten vermitteln das Urbild einer mittelalterlichen Burg. Eine breite Rampe führt in den großen
Innenhof hinauf, rundum kann man die Zinnenmauer entlanglaufen. In der Saison finden hier abends oft Musik- und Theateraufführungen statt. Eine schmale Wendeltreppe windet sich den Stumpf eines Minaretts
hinauf zum höchsten Punkt der Anlage und endet im Nichts, Platz für höchstens zwei Personen. Toller Blick über ganz Iräklion und den Hafen. Mal das Wasser zu beiden Seiten der Mole vergleichen, außerhalb
einladend blau, im Hafenbecken dagegen gelblich-grüne Brühe. Öffnungszeiten: Mo-Sa 8.30-18 h So 10-17 h (Achtung - häufige Änderungen, am besten vormittags kommen!), Eintritt ca. 3.50 DM, Schul./Stud.
ermäßigt. WC vorhanden |